Für eine einwandfreie Hygiene im Badebeckenwasser ist die
permanente Desinfektion des Wassers unbedingtes Erfordernis.
Für öffentliche Bäder ist die dauerhafte Desinfektion mit Chlor oder
bestimmten Chlorprodukten gesetzlich vorgeschrieben.
Der Einsatz von Ozon ersetzt nicht die Chlorung, sondern
darf nur ergänzend zur Chlorung eingesetzt werden.
Ozonanlagen erfordern durch die zugehörige Anlagentechnik
hohe Investitionskosten und
einen hohen Betriebsaufwand.
Chlor tötet durch seine oxidative Wirkung
Mikroorganismen im Badebeckenwasser ab.
Freiese Chlor reagiert aber auch mit anderen im Füllwasser oder
Beckenwasser enthaltenen Stoffen.
Zur Chlorung werden beispielsweise eingesetzt:
Chlorgas [in größeren Anlagen]
Chlorlauge [Natrium-Hypochlorit-Lösung9
Calcium-Hypochlorit [anorganisches Granulat]
Die im privaten Gebrauch handelsüblichen Produkte
„Chlorpulver“ „Chlortabletten“ [organische Chlor-Isocyanursäure-Salze]
kommen im öffentlichen Bad nicht zum Einsatz.
Die Wirksamkeit [oder Unwirksamkeit] von Chlorprodukten
wird wesentlich vom pH-Wert des Wassers beeinflusst.
Im pH-Wert-Bereich von 6,5 bis 7,4
erzielt der eingebrachte Chlorwirkstoff sehr gute Wirkung.
Verändert sich der pH-Wert des Badewassers, führt dies
zwangsläufig zu einer Veränderung der Bildung bzw. Wirksamkeit
des „freien wirksamen Chlors“ aus den eingesetzten Chlorprodukten.
Steigt der pH-Wert im Badewasser an,
sinkt die Wirksamkeit des eingesetzten Chlorproduktes und
fördert die Bildung von gebundenem Chlor.
Die „roten Schwimmbadaugen“ sind daher
nicht zwangsläufig ein Zeichen von zu hohen Chlormengen, sondern
wahrscheinlich auf einen zu hohen pH-Wert des Badewassers und
die sich daraus ergebende Bildung von gebundenem Chlor zurückzuführen.
Damit eine laufende Desinfektion des Beckenwassers gewährleistet ist, muss dem Beckenwaser
laufend Chlor in einer solchen Menge zugegeben werden,
daß [zu jeder Zeit] mindestens 0,3 mg [freies wirksames]
Chlor pro Liter enthalten sind.
Das „freie Chlor“ ist das eigentliche Desinfektionsmittel,
tötet Mikroorganismen ab, oxidiert organische Substanzen und reagiert auch mit anderen Stoffen.
Solche Stoffe können Aminosäuren, Harnstoff oder aber auch eingetragene Tenside (Siehe Rinnenumschaltung)
sein. Bei dieser Reaktion entsteht „gebundenes Chlor“.
Je mehr organische Substanzen insbesondere durch vorherige Flockungs-Filtration entfernt wurden,
desto weniger „gebundenes“ Chlor kann entstehen.
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